Am 21. Oktober fanden die fünften Internationalen Allkampf- Kampfmeisterschaften in Diedorf statt. Zu diesem großen Event kamen insgesamt 76 Kämpfer aus Österreich, Tschechien und ganz Deutschland. Mit von der Partie war zum erstenmal auch die Abteilung Allkampf-Jitsu des TSV Schwabmünchen mit zwei Teilnehmer/ innen.
Lange bereiteten sich Lydia Kruse (Klasse Dw +48 kg) und Mike Streicher (Klasse Bm - 60 kg) auf diesen Kampf vor. Hierzu zählte nicht nur der Freikampf wie im Taekwondo oder Halte- und Festlegetechniken aus dem Allkampf-Jitsu, sondern auch Wurf- und Hebeltechniken aus dem Judo.
Im Allkampf-Fight müssen insgesamt drei Parts „durchgekämpft“ werden. Der erste Part ist der Schlagbereich in welchem, im Semikontakt, mit Fäusten und/oder Füßen geschlagen bzw. getreten wird. Bekommt einer der beiden Kämpfer seinen Gegner zu fassen, darf nicht mehr geschlagen werden und man ist automatisch in zweiten Part, dem Wurfbereich. Jetzt muss versucht werden, den Gegner mittels eines Wurfes zu Boden zu bekommen. Ist dies geschafft, befindet man sich auch schon im dritten Part, dem Bodenkampf. Hier wird nun versucht seinen Kontrahenten mit Hilfe eines Hebels oder einer Festlegetechnik zu beherrschen. So viel zu einem kleinen Überblick über die Richtlinien des Allkampf- Kampfes.
Jetzt aber zurück zu unseren beiden Fightern. Als erstes musste Mike ran. Er hatte das Handicap, dass er eine Gewichtsklasse höher (bis 65 kg) starten musste. Er musste gegen einen kampferfahrenen Sportler vom SV Untermeitingen ran. Doch Mike schlug sich tapfer. Den zweiten Kampf, gegen einen tschechischen Teilnehmer, konnte Mike für sich entscheiden. Doch leider verletzte sich Mike in diesem Kampf bei einem stark regelwidrigen Angriff des Tschechen, an der „kurzen Rippe“ Diese Handicap merkte man ihm in den folgenden Kämpfen an. Im letzten Fight brach er, in Absprache mit seinem Betreuer, den Kampf ab, die Beschwerden waren nun doch zu stark. Jedoch soll dies seine Leistungen nicht im Geringsten schmälern. Am Ende konnte er dann immerhin den fünften Platz für sich verbuchen.
Nun war Lydia an der Reihe. Sie traf auf Sabrina Riendel vom Allkampf Center Steinekirch/Agawang, die wie Lydia 12 Jahre alt ist und den Grüngurt im Allkampf–Jitsu trägt. Beide Kämpferinnen gingen engagiert zur Sache und setzten zu Würfen an, aber noch konnte niemand einen entscheidenden Vorteil erringen. Zur Pause führte Lydia mit 5:3 Punkten.
Die Entscheidung fiel in der zweiten Runde. Lydia hatte sich inzwischen auf die Kampfweise ihrer Gegnerin eingestellt. Zweimal konterte Sie einen Wurfansatz mit O-Soto-Gari und ging anschließend blitzschnell in einen Haltegriff am Boden über. Einmal konnte Sabrina sich noch daraus befreien, beim zweiten Mal musste sie aufgeben. Nur Augenblicke später fast dieselbe Szene: wieder gelang es Lydia, einen Wurfansatz abzublocken, selber zu werfen und den anschließenden Haltegriff so „zuzumachen“, dass ihre Kontrahentin erneut zur Aufgabe gezwungen wurde. Für die gezeigten Wurf- und Bodentechniken erhielt Lydia mehrere Zwei- und Dreipunkte – Wertungen, so dass sie mit Ablauf der zweiten Runde aus ihrem ersten Turnierkampf mit 15:4 Punkten als klare Siegerin hervorging.