Aus der Abteilung

 

Lydia Kruse siegt in Pozarevac

Gelungener Saisonauftakt für die Schwabmünchner Allkämpferin

3. Internationale Shinbudo Games

Mannschaften aus 10 Europäischen Nationen sowie aus Ghana trafen sich am 21.02.2009 in Pozarevac (bei Belgrad / Serbien), um bei den 3. Internationalen Shinbudo Games ihre Kräfte in verschiedenen Kampfsport – Disziplinen zu messen. Deutschland wurde dabei von drei Allkampf – Jitsu – Sportlern aus dem Schwäbischen repräsentiert, nämlich Lydia und Jens Kruse vom TSV Schwabmünchen und Andrea Sinner vom TSV Pfronten, die sich dem kleinen Menkinger Team angeschlossen hatte. Die drei traten in der Disziplin „Ju Jutsu Mix Kumite“ an, was in etwa dem Allkampf – Jitsu – Fight entspricht. Gekämpft werden drei Runden zu je einer Minute, wobei in der ersten Runde die Punkte mit Faust- und Fußtechniken erzielt werden, in der zweiten Runde mit Judo-Würfen und in der dritten im Bodenkampf. Dies stellt hohe Anforderungen an die Vielseitigkeit und Ausdauer des Sportlers.

Zuerst musste Jens `ran. Allerdings war ihm ein schwerer Gegner zu gelost worden, nämlich der spätere Sieger in dieser Gewichtsklasse aus Großbritannien. Jens verlor diesen Kampf und schied aus, da im KO-System gekämpft wurde.

Als nächstes war Andrea an der Reihe. Ihr Metier ist ursprünglich der Taekwondo-Kampf, so dass ihre Stärke in der ersten Runde lag. Sie konnte ihren Vorrundenkampf durch Sieg in der ersten, aber auch in der dritten Runde gewinnen und in das Finale ihrer Klasse einziehen. Dort hatte Sie Pech: ein auf die Schutzweste der Gegnerin gezielter Rundkick traf deren Kopf, da die Kämpferin gerade „abtauchte“ und sich dabei den Tritt hinein bewegte. Dies führte zum Verlust der Runde durch Kampfrichterentscheidung, da Fußtechniken zum Kopf verboten sind, und somit zum Sieg der Gegnerin. Aber immerhin: 2. Platz für Andrea Sinner.

3. Internationale Shinbudo Games

Zum Ende des Turniers schlug dann endlich Lydias Stunde. Dabei sah es gleich zu Beginn des ersten Kampfes gegen eine Kämpferin aus Bosnien-Herzegowina noch nicht unbedingt nach einem Erfolg für die Schwabmünchnerin aus. In der ersten Runde lag sie schon mit 2 Punkten vorn, ließ sich dann aber doch „die Butter vom Brot“ nehmen und verlor den ersten Durchgang. Nun musste die zweite Runde unbedingt gewonnen werden. Nach einigen Sekunden des Suchens nach dem richtigen Griff setzte die Gegnerin zu einem Wurf an, doch Lydia konterte und warf ihrerseits – Ausgleich ! Am Boden erwies Lydia sich als überlegen und nahm die Kontrahentin in einen Haltegriff, aus dem diese sich nicht mehr befreien konnte. Dadurch gewann Lydia auch die dritte Runde und damit den Kampf. Der zweite Vorrundenkampf war eine klare Sache: Lydia gewann die erste Runde mit drei Rundkick-Punkten ohne Gegentreffer und die zweite mit einem Innensichel-Wurf (O Uchi Gari), die dritte Runde brauchte nicht mehr durchgeführt zu werden. Durch diesen Sieg zog Lydia in den Finalkampf ein, in dem es noch mal richtig spannend wurde. Denn auch die Gegnerin, erneut eine Kämpferin aus Bosnien-Herzegowina, hatte sich durch zwei Siege für das Finale qualifiziert und sich als starke Faust- und Fußkämpferin präsentiert. Und dieser Eindruck wurde in der ersten Runde des Finales bestätigt: wechselweise erzielten beide Kämpferinnen Treffer, doch die Gegnerin behielt mit 3:2 Punkten die Oberhand. Lydia ließ sich nicht beirren und konnte durch den Einsatz zweier Techniken, die im Judo-Training intensiv geübt worden waren, das Blatt wenden. In der zweiten Runde führte ein blitzsauberer Seitfallzug (Yoko Otoshi), für den es sogar ein wenig Szenenapplaus gab, zum Ausgleich. In der entscheidenden Bodenkampfrunde führte Lydia einen Angriff von der Seite auf die in der sog. Bankposition befindliche Gegnerin aus, dem diese nach anfangs heftiger Gegenwehr nicht mehr standhalten konnte und aufgeben musste. Mit dem Gewinn dieses Kampfes errang die Schwabmünchnerin nach den European Budo Games 2008 zum zweiten Mal in Folge den Sieg bei einem internationalen Turnier in der Klasse der weiblichen Jugend +60 KG. Sie stellte nach guten Leistungen bei verschiedenen Judo – Turnieren zu Beginn diesen Jahres ihre derzeit tolle Form nun auch im Allkampf – Bereich unter Beweis.

3. Internationale Shinbudo Games

Aber außer dem sportlichen Erfolg machten auch wieder das internationale Flair, gute Organisation und die Freundlichkeit der Sportler im Umgang miteinander den besonderen Reiz der Veranstaltung aus. Nach einer abenteuerlichen Anreise „leicht“ verspätet im Hotel eintreffend wurde das kleine deutsche Team von den bereits anwesenden Sportlern aus Serbien, Kroatien und Tschechien begrüßt wie gute alte Freunde – man kannte sich ja bereits von den EBG in Immenhausen im vergangenen Jahr. Und diese Atmosphäre hielt das ganze Wochenende über an, unabhängig von Sportart, Graduierung oder Nationalität. Das zwischen den Jugendlichen jede Menge Mailadressen und Handynummern ausgetauscht wurden, versteht sich von selbst.

Am Sonntag ging es dann wieder heimwärts mit einer Menge toller Eindrücke im Gepäck und neuen Zielen vor Augen. Denn es finden noch einige Turniere in diesem Jahr statt, unter anderem im August in Split und im Oktober in Pfronten...Bis dahin !!