Erstmals fand eine Schwarzgurtprüfung der Abteilung Taekwondo des TSV Schwabmünchen, in Schwabmünchen statt und erstmals wurde diese beim WMAC (World Martial Art Committee) dem Weltverband in welchem die TSV Abteilung Mitglied ist abgelegt. Zu dieser Meisterprüfung ließ es sich der Präsident des WMAC Harald Folladori (7. Dan, aus Bregenz / Österreich) nicht nehmen selbst als Prüfer anzureisen. Ihm zur Seite standen Efisio Prasciolu (8. Dan aus Rorschach / Schweiz) und Ralf Schulz (4. Dan, aus Berlin / Deutschland). Unter den Prüflingen befanden sich aus den Reihen der Menkinger Matthias Wambsganz zum ersten Dan und Anton Erward zum zweiten Dan, beide jeweils im Taekwondo.
Dass diese Prüfung kein Spaziergang werden würde war allen Prüflingen im Vorfeld schon völlig bewusst. Aber was dann kam übertraf selbst die kühnsten Vorstellungen. Zunächst mussten die Prüfungsprobaten eine zweiseitige Ausarbeitung über Taekwondo schreiben und abgeben bevor sie zu eigentlichen Prüfung zugelassen wurden. Los ging es dann am Prüfungstag mit gut 90 Fragen rund um den Sport aber auch um Allgemeinwissen und Anatomie sowie Trainingslehre wobei mindestens die Hälfte der Fragen (Zeitvorgabe 30 Minuten) richtig beantwortet werden musste. Ebenso wurde im Mündlichen Teil nach den verschiedensten Hand-, Block- und Fußtechniken gefragt. Zudem mussten die Teilnehmer zehn Minuten über einen Trainingsaufbau referieren. Nach dem Aufwärmen und Dehnen, welches von den Teilnehmern gestaltet werden musste und zur Prüfung zählte ging es dann schon an das Eingemachte, dem Krafttraining. Hier mussten eine Vielzahl von „Liegestützen“, „Sit-ups“ sowie Kniebeugen in einem vorgegebenen Zeitfenster, und Anzahlt absolviert werden. Es folgten nun diverse Hand-, Fuß- sowie Kombinationen aus beidem als Reaktions- und Schnelligkeitstest ebenfalls wieder auf Zeit und vorgegebene Anzahlt. Kaum war dies überstanden folgten die alle Kombinationen – sechs an der Zahlt, sowie alle Hyong (Kampf gegen imaginäres Gegner) bis zum angestrebten Dangrad – bei Anton waren dies 12 (allerdings war nach jeder dritten Form ein Wechsel des Prüflings angesagt. Doch es wurde nicht leichter. Was jetzt folgte waren die verschiedensten Freikämpfe. Angefangen vom Kampf OHNE Kontakt über Leichtkontakt bis hin zum Vollkontakt, mit Schutzausrüstung sowie der Kampf gegen zwei Angreifer. Und jeder Kampf dauerte 2 Minuten. An diesen Marathon schloss sich die Selbstverteidigung an. Jeweils 12 Techniken nach Vorgabe der Prüfer sowie 12 Techniken als Reaktionstest. Hier steht der Verteidiger mit dem Rücken zum Angreifer und muss auf Kommando sich drehen und einen, Ihm nicht bekannten Angriff mit oder ohne Waffen verteidigen. War dies geschafft folgte nun der Technikpart. Hier mussten ebenfalls 12 verschiedene Verteidigungstechniken auf einen Faustangriff demonstriert werden. Im Anschluss hieran kam der „Drei-Schritt-Kampf“. Heißt, der Gegner greift in schneller Folge mit drei Fauststößen an. Der Verteidiger muss hier die verschiedensten Block- und Abwehrtechniken zeigen, ohne diese ständig zu wiederholen. Fasst geschafft. Jetzt fehlte „nur“ noch der Bruchtest. Gefordert wurde hier ein Fersen-Drehschlag (Pandae-Dolyo-Chagi), ein gesprungener Sidekick (Tymien-Yop-Chagi), ein Halbkreisfußtritt (Dolyo-Chagi) und eine Hand- oder Fausttechnik. War dies auch endlich geschafft folgte das große Warten auf das Prüfungsergebnis.
Geschafft, unsere beiden Kampfsportler erreichten nach der knapp fünfstündigen Prüfung, mit einer 2+ für Anton und einer glatten 2 für Matthias, beste Noten und obendrein noch ein dickes Lob der drei Prüfer und bestanden Ihre Prüfung mit Bravour.
Was jetzt folgte war für uns alle erstmalig und trieb dem einen oder anderen schon ein paar Tränen in die Augen oder zumindest einen dicken Kloß in den Hals. Die Übergabezeremonie. Hierfür knien sich die Prüflinge vor den Prüfern ab, während jeder Prüfer noch ein kurzes Statement zu jedem Teilnehmer sagt. Dann wird der Prüfling mit „Sabum“ (Meister) und seinen Namen angesprochen, er möge sich erheben. Es folgt die feierliche Schwert-Übergabe-Zeremonie und Aushändigung der Danurkunde. – Was für ein Tag !!!