Aus der Abteilung

 

Ist der Knoten geplatzt?

Landkreismeisterschaft 2007

Am ersten März Wochenende fand die 1. Landkreismeisterschaft im Allkampf-Jitsu statt, Austragungsort war Untermeitingen. Zu diesem Anlaß reisten rund 100 Starter/innen aus sieben Vereinen, darunter auch sieben Sportler/innen von der Abteilung Taekwondo und Allkampf-Jitsu des TSV Schwabmünchen nach Untermeitingen.

Die Vorbereitungen, bei den Menkinger Aspiranten, liefen bereits im Vorfeld auf Hochtouren. So wurden, extra für diese Meisterschaft, wieder Sonder-trainingseinheiten Donnerstags und Samstags abgehalten, man wollte ja schließlich vorbereitet sein und endlich auch wieder, auf Meisterschaften, ganz vorne mitmischen. Aus diesem Anlaß trainierten Lydia Kruse, Michelle Gebbensleben, Stefanie Müller, Marina Baumgartner, Florian Röhricht, Benjamin Salger und Nicolas Bucher seit Mitte Januar besonders intensiv auf diese Meisterschaft hin. Hierzu wurden eigens spezielle Techniken aus dem Allkampf-Jitsu genommen und immer wieder geübt und verfeinert und abgerundet, der letzte Schlief sollte schließlich stimmen. Aber auch die Kombinationen wurden immer wieder gelaufen und auf die Sportler/innen abgestimmt. Gleiches galt für die Kategorie Bruchtest. Für diesen wurden für jeden Teilnehmer eine spezielle Technik gesucht und an Handpratzen ständig trainiert. Es sollte für den Wettkampftag alles auf den Punkt gebracht und genau stimmen, man wollte die „Gegner“ nicht nur herausfordern sonder auch bezwingen.

Zunächst sollte es für alle auf einen Einzelstart hinauslaufen, bis Thomas Heiß 14 Tage vor der Meisterschaft auf die Idee kam doch noch eine Mannschaft zu stellen. Nur wie und mit welchen Startern. Man muß wissen das zu einer Mannschaft mindestens zwei und maximal drei Teilnehmer gehören.

Das heißt Thomas mußte sich entscheiden welche Sportler er in die Mannschaft nehmen wollte. Die Antwort war schnell gefunden. Für ihn stand von Anfang an fest das drei Starter die Mannschaft stellen sollte. Er entschied sich für Michelle, Lydia und Florian. Jetzt mußte noch festgelegt werden von wem welcher Part mit in die Mannschaft, die Kombination von Michelle und der Bruchtest von Lydia in die Mannschaftswertung einfließen sollte. Einziges Handicap war der Showkampf. Wie sollte er aussehen? Es war nicht einfach und die Zeit zum Vorbereiten eigentlich viel zu knapp, hinzu kommt das Florian während der ganzen Woche über, auf ausbildungstechnischen Gründen, in München ist und nur Donnerstags und Samstags nach Schwabmünchen zum trainieren kommen kann. Thomas entschied, nach Rücksprache mit allen dreien, daß Lydia und Michelle den Kampf machen sollten. Nur war das eben, in Anbetracht der Kürze der Zeit, kaum zu bewerkstelligen. So verständigte man sich darauf den Kampf als Technikabfolge zu absolvieren. Hierfür wurden flugs die Techniken genommen welche Michelle und Lydia auch für ihren Technikpart benötigten. Ein paar kleine Änderungen, im Ablauf, hier, ein paar da und ein paar dort. Jetzt noch ein Blick um die Zeit zu überprüfen, den der „Kampf“ ist vom Reglement her auf maximal eine Minute beschränkt, paßt, 57 Sekunden perfekt.

Nun konnte die Meisterschaft kommen, alle waren bestens, vor allem durch Tobias Krüger, von Florian Röhricht und Thomas Heiß, vorbereitet. Jetzt hieß es nur noch das Geübte und die Leistungen Punkt genau ab zu rufen. Sollte es gelingen? Man wollte endlich wieder etwas reisen, den anderen zeigen „seht wir sind noch bzw. wieder da, wir gehören wieder dazu, zu den Spitzenteams, an die Spitze.

Den Anfang machte Stefanie (Gelbgurt). Sie mußte im ran und legte, vor allem da sie zum erstenmal zu einer solchen Allkampfmeisterschaft antrat, eine ganz tolle Darbietung ihrer Techniken ab. Belohnt wurde sie dafür vom Punktgericht mit einer richtig guten Bepunktung und holte, mit sicherem Vorsprung, die Bronzemedaille. Ähnlich machte es Marina (Weißgurt). Auch für sie war es die erste Allkampf-meisterschaft. Sie mußte in ihrer Gruppe gleich zu Beginn antreten und konnte richtig glänzen, was sich natürlich auch auf die Punkte niederschrieb. Sie lag lange Zeit sogar auf Platz eins. Nur Kurz vor Ende diese Parts gelang es dann einer anderen Sportlerin ihr diesen noch zu entreißen. Aber die Silbermedaille ließ sie sich nicht mehr nehmen. Als nächste kam der männliche Nachwuchs. Jetzt hieß es für Benjamin, Nicolas (beide Weißgut) und Florian (Orangegurt) glänzen. Für Nicolas und Benjamin war es auch die erste Meisterschaft auf welcher sie starteten und auch sie meisterten ihre Sache ganz ordentlich und verfehlten einen Platz auf dem Podest nur knapp. Anders bei Florian. Er hat doch schon einiges an Wettkampferfahrung im Allkampf aber auch im Taekwondo. Man sah es ihm an, konnte es sehen was er dachte: „Das hier, heute das ist mein Ding. Heute gehe ich nicht ohne Medaille von hier weg.“ Und so sollte es auch sein. Zwar war er in einer sehr starken Gruppe und es wurden auch schon einige richtig gute Ergebnisse einzelner erzielt, doch davon ließ er sich nicht abschrecken. Mit seinem Trainingspartner Jens Kruse bot er nicht nur den Zuschauern eine perfekte Demonstration seines Könnens. Dies sahen auch die Kampfrichter so. Und so war es dann auch nicht verwunderlich daß er die bisher beste Wertung in dieser Kategorie erhielt und sie bis zum Schluß auch behielt.

In den „offenen“ Klassen waren jetzt Michelle und Lydia an der Reihe. Beide mußten sich in den Kategorien Technik, Kombination und Bruchtest antreten, hinzu kam der zuvor erwähnte „Kampf“. Für Michelle lief es leider nicht so optimal. Sie begann mit der Kombination und mußte als zweite in dieser Klasse ins rennen. Obwohl sie eine sehr gute Darbietung bot, welche an Kraft, Tempo und Ausdruck nichts zu wünschen übrig ließ, wurde sie leider doch Unterbewertet, was auch die Zuschauer mit einem Raunen bekundeten. In den Techniken patzte Michelle dann, mit zwei etwas ungenau ausgeführten Verteidigungstechniken. Dieser rote Faden ließ sie auch im Bruchtest nicht wieder los. Beim ersten Versuch mittels eines Fersendrehschlag traf sie das Brett nur an der äußeren Kante. Beim zweiten Anlauf war zwar die nötige Power vorhanden, aber Michelle war die Nervosität doch deutlich an zu sehen und so fehlte ihr am Ende die nötige Konzentration. Sie traf das Brett mit einem nicht korrekt ausgeführten Fersendrehschlag, da half auch die ganze Power nicht aus um das Brett zum Brechen zu bringen.

Als letzte der sieben Schwabmünchner Starter war Lydia dran. Konnte sie das bisher erreichte der Menkinger noch einmal toppen? Soviel vorab „es sollte ihr Tag werden.“ Sie begann ganz starke. Im Kombinationen Part ließ sie sich, wie schon zu vor Florian bei den Techniken, nicht die Butter vom Brot nehmen und holte sich ganz souverän Gold. Als nächstes kam der Technikbereich. Auch hier führte sie lange Zeit das Feld an, wurde aber dann kurz vor dessen Ende, durch zwei ganz hervorragende Darbietungen zweier anderer Sportlerinnen, zur Bronzemedaille durchgereicht. Nun war der Bruchtest angesagt. Konnte sie es besser machen als ihre Vereinskameradin Michelle, auch sie demonstrierte einen Fersendrehschlag. Lydia, selbst 160 cm groß, ließ das Brett von Thomas und Tobias in 180 cm Höhe halten, verneigte sich zu den Punktrichtern, nahm ihre Kampfstellung ein und... was war das schon konnte man das Brett zerbersten hören. Es ging alles so rasant daß es selbst den erfahrenen Kampfrichter fast sogar zu schnell war, damit, mit einer so flott ausgeführten Technik rechnete keiner, sie überraschte alle einschließlich ihrer Trainer. Die Punktrichter wußten diese technisch makellos gebotenen Demonstration eines Fersendrehschlag zu werten und ließen mit ihrer Bepunktung auch keinen Zweifel aufkommen. Lydia bekam die höchste Wertung und auch das, gesamte und überaus faire, Publikum zollte ihr für dies Leistung mit tosenden Applaus seinen Tribut.

Als letzte Kategorie war der Showkampf, für den Mannschaftswettbewerb, an der Reihe. Würde die Zweier Darbietung von Techniken durch Michelle und Lydia ausreichen um auch hier auf das Treppchen steigen zu können? Beide gaben noch einmal alles, ihr Siegeswille war ungebrochen. Doch was nützt der Wille alleine. Jetzt zeigte sich doch mehr oder weniger deutlich das zwei Wochen Vorbereitung für eine Showdarbietung zuwenig sind und ein Showkampf mit drei Akteuren besser zur Geltung kommt. Kurz um die gegnerischen Mannschaften waren in diesem Part meist zu stark. Doch unsere Mädels konnten immerhin letztendlich einen tollen achten Rang belegen. Für die Gesamtwertung der Mannschaft, hier zählte ja neben dem Showkampf auch die Technikwertung von Florian, die Kombinationenwertung von Michelle und die Bruchtestwertung von Lydia hinzu, hatte aber von den Menkingern niemand mitgerechnet. An einem Platz auf dem Siegerpodest glaubte keiner. Aber warum nicht? So ganz ohne sah es doch gar nicht aus, immerhin zählten neben der beiden Goldmedaillen von Lydia (Bruchtest) und Florian (Technik) der siebte Rang von Michelle in der Kombination und dem achten Rang im „Kampf“ mit in die Gesamtwertung. Eigentlich dachten alle es könnte zum fünften Platz, von elf gemeldeten Mannschaft, reichen, mit weniger wollten sich die Schwabmünchner nicht zufrieden geben. So fieberten alle der ersehnten Siegerehrung entgegen. Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt als die Mannschaften zum Aufruf kamen. Als zum fünften Platz die Schwabmünchner nicht aufgerufen wurden keimte einen Augenblick Hoffnung in dem Augen der Menkinger auf. Sind wir den gar auf dem Vierten? Doch auch zum vierten Platz kam nicht unsere Mannschaft zum Aufruf. An einen bessere Platzierung wollte keiner glauben. Die Enttäuschung war groß. Um so größer dann aber die Freud als mit dem dritten Platz endlich das Menkinger Team aufgerufen wurde. Es dauerte ein wenig bis, alles sehen sich nur an und wollten ihren Ohren nicht trauen, doch dann war der Jubel und die Freude ungebrochen. Bronze für die Mannschaft (Lydia, Michelle und Florian).

Endlich ist der Knoten geplatzt. Das Endergebnis unserer Schwabmünchner Allkmäpfer kann sich wirklich sehen lassen: Sieben Sportler/innen am Start und fünf ganz hervorragende Plätze auf dem Siegertreppchen. Aber auch die weiteren Platzierungen brauchen sich nicht zu verstecken, alle konnten sich einen Platz unter den besten Zehn sicher. Und auch die Leistungen der einzelnen waren wirklich klasse, daß läßt auf die Zukunft Hoffen. Und zurecht sind die Trainer Tobias und Thomas mehr als nur stolz auf jeden einzelnen ihrer Schützlinge, das Training, der Fleiß, Schweiß und Streß der letzten Tage und Wochen hatte sich mehr als nur einmal ausgezahlt und gelohnt, für alle Schüler und Trainer. Dies zeigen, nicht nur, die Platzierungen im einzelnen der Gesamtwertung:

JM1: Florian Röhricht 1. Platz, Benjamin Salger 6. Platz und Nicolas Bucher 7. Platz; JW1: Marina Baumbartner 2. Platz; JW2: Michelle Gebbensleben 9. Platz; K3: Stefanie Müller 3.Platz; K5: Lydia Kruse, mit zweimal Gold (Kombination und Bruchtest) und einmal Bronze (Techniken), 1. Platz; Mannschaft: Lydia, Florian und Michelle 3. Platz.

Herzlichen Glückwunsch an unsere Sportler für ihre Leistungen und ein Dank an deren Trainer.