Traditionell gegen Ende der Sommerferien ging es für die Abteilung Taekwondo/Allkampf-Jitsu zum, inzwischen vierten, Hüttenaufenthalt in Thalkirchdorf. Wie jedes Jahr erwartete uns ein volles, kaum zu bewältigendes Programm.
Voller Vorfreude kamen am 7. September ein ganzer Haufen Taekwondoka und Betreuer an der Hütte an. Der Tag war warm, sonnig und angenehm, also beschloss Tour-Chef Thomas Heiss, nach dem Abendessen noch eine Wanderung zu wagen. Es dunkelte bereits, als man aufbrach – auf Thomas‘ Ratschlag hin mit Regenjacke, denn schon zeigten Wolken sich am Horizont. So führte uns der Weg nach Nordwesten durch eine laue, vom Vollmond erleuchtete Nacht. Mit der Zeit zogen jedoch die Wolken immer mehr auf und verdunkelten den Himmel. Als die Klagen der Jüngeren lauter wurden – immerhin war es schon Nacht – beschloss man, umzukehren. Wie sich herausstellte genau im richtigen Moment, denn die letzten Minuten des Heimweges begann es zu regnen und es hörte bis zum nächsten Morgen nicht auf. Was vom Abend noch blieb, wurde natürlich Hüttengemäß mit Spielen und Musik verbracht.
Nachdem uns Thomas am nächsten Morgen mit einer nervtötenden Fußballtröte geweckt hatte, ging es an diesem Tag zur Sommerrodelbahn. Trotz Nebel und fast eisiger Kälte blieb die Hoffnung, der Sommer verstünde diesen Wink und würde uns noch einmal wie am Vortag beehren. Dem war leider nicht so und so mussten wir unverrichteter Dinge zurückkehren und uns etwas Neues überlegen. Den ganzen Nachmittag konnte man nicht im Hause verbringen, und so zogen die Unermüdlichsten nun noch einmal zur Wanderung in Richtung Denneberg aus.
Hier ergab sich die „Mär von denen, die auszogen um den Wasserfall zu finden“: Es waren einmal vier mutige Leute, die in den Bergen mit einigen anderen Gefährten wandern gingen. Sie hatten von einem wunderschönen Wasserfall gehört, den sie allzu gern gesehen hätten und so trennten sie sich schweren Herzens von ihren Gefährten und gingen frohen Mutes und flinken Schritts in den Wald, wo man auch schon das Wasser rauschen hörte. Schon bald erreichten sie den schönen Ort, von wo sie auch einen ganz besonderen Stein mitnahmen, den sie ihren Gefährten, die auf der Hütte geblieben, oder auf dem Weg weitergegangen waren, dann am Abend stolz präsentierten.
Zuviel sei jedoch an dieser Stelle nicht über den Stein gesagt - außer, dass er ein ganz besonderer Stein ist, denn wer mehr über ihn erfahren will, der soll ihn auf der Hütte selbst kennen lernen - für die liebsten erfüllt er dann auch einen Wunsch.
Doch am nächsten Tag sollte eine größere Tour stattfinden: Mit der Seilbahn ging es auf den Hochgrat (1836m) und dort wanderten einige zum Seelenkopf (1708m) und ließen sich dort, stilgemäß in den weißen Kampfanzügen, fotografieren. Der Rest wartete an der Bergstation Bergstation der Hochgratbahn und wunderte sich sehr, als die anderen nach eineinhalb Stunden völlig erschöpft wieder zurück kamen und zuerst einmal eine Pause forderten. Nach dieser Pause wagte man sich über die Bernauer Scharte an einen vierstündigen, abenteuerlichen Abstieg, der uns mit wundervollen Ausblicken und einigen blauen Flecken beschenkte. Auf dem Rückweg mit dem Auto zur Hütte wurde noch Käse gekauft und Milch probiert, und letztendlich der Plan verworfen, noch von Thalkirchdorf aus hoch zur Hütte zu wandern. Der lange, anstrengende Tag sollte letztendlich noch einen schönen Schluss haben: Ein Lagerfeuer wurde noch entfacht, doch die Kleineren, für die das eigentlich immer ein Erlebnis ist, waren müde und hatten deutlich mehr Interesse am Schlafengehen.
Der letzte Tag wurde dann „wanderfrei“ ganz auf die entspannte Weise verbracht, dazu gehörte dankenswerter Weise auch der Verzicht von Thomas, die „heißgeliebte“ Fußballtröte zum frühen Sammelwecken einzusetzen. Gemeinsam wurde am frühen Nachmittag die Hütte wieder ordentlich in Schuss gebracht. Bald war man auch schon bereit aufzubrechen und ließ schmerzlich die Hütte hinter sich zurück, freute sich aber schon auf das nächste Jahr. Ein letzter Blick, und sie war zwischen den Bäumen verschwunden, man steuerte nun in die Ebene, und für die meisten auch wieder der Schule entgegen.