Wie bisher jedes Jahr, fand auch dieses Jahr wieder der traditionelle Hüttenaufenthalt der Abteilung Allkampf/Taekwondo des TSV Schwabmünchen auf der Herrebergalpe (ca.1100 m) in Thalkirchdorf am letzten Wochenende der Sommerferien statt.
Los ging`s am Donnerstag um 14 Uhr. Peter war mit den „Kleinen“ Jana, Madita und Laura schon mal vorausgefahren, um die Hütte vorzubereiten. Der Rest traf nach ca. 1,5- stündiger Fahrt ebenfalls dort ein. Schon kurz nach der Ankunft stand die erste „Wanderung“ an. Es ging auf den Denneberg (1427m), unseren Hausberg. Oben angekommen trugen wir uns in das Gipfelbuch ein, schossen Fotos und tranken, zumindest die Erwachsenen, einen Gipfelschnaps. Zurück auf der Hütte kochten Peter und Thomas für unsere kleine Gruppe von 11 Leuten einen Berg Spaghetti mit Soße, der in verblüffend kurzer Zeit fast vertilgt wurde. An das Abendessen schloss sich eine Diskussionsrunde über das Vereinsleben der Abteilung außerhalb des Trainings an, bei der es deutliche Kritik, aber auch einige interessante Anregungen und Vorschläge gab und die restlichen Nudeln als (fast) Mitternachtsimbiss verzehrt wurden. Nachdem die Diskussionsrunde beendet war, gingen die Einen schon mal ins Bett, während die Anderen sich die Nacht noch mit Schafkopfspielen vertrieben.
Der Freitag brach ruhig, aber früh an, denn es stand einiges auf dem Programm. Nach einem gemütlichen Frühstück brachen wir zur Breitachklamm in der Nähe von Oberstdorf auf. Die Wanderung durch die Klamm, stellenweise auf einem etwas wackligen Weg, auf dem es zum Teil aufgrund der überhängenden Felsen mit der Kopffreiheit eng wurde, war für alle ein aufregendes Erlebnis. Am Grund der Schlucht stürzt die Breitach, teilweise mit Wasserfällen, ins Tal und oben ragen steile Felswände auf...atemberaubend! Zum Abschluss dieser Wanderung liefen wir über eine ca. 50 Meter hohe Brücke über die Schlucht hinweg. Als wir nach diesem schwindelerregenden Teil der Wanderung zurück am Parkplatz waren, machten wir erst einmal Brotzeit. Anschließend brachen wir zum Grüntensee auf, wo der Großteil von uns in einen Klettergarten wollte. Tobias und Robert gingen derweil lieber ins Kleinwalsertal, um noch eine kleinere Bergwanderung zu unternehmen. Nach dem der Rest auf einigen Umwegen das Ziel Klettergarten erreicht hatte, ging es auch schon los. Zuerst folgte die Einweisung, bei der wir unser Gurtzeug bekamen und uns die drei Sicherungssysteme, mit deren Hilfe wir uns in unterschiedlicher Höhe über verschiedene Hindernisse von einer Holzplattform zur nächsten hangeln würden, erklärt wurden. Im Anschluss daran musste jeder einen „Probeparcours“ absolvieren, um zu zeigen, dass er sich selbstständig sichern konnte. Jetzt konnten wir starten! Uns standen acht verschiedene Routen, vom „Hexengang“, der relativ leicht zu bewältigen war und sich nur wenig über dem Boden befand bis hin zum „Himalaya“, einen erheblich anspruchsvolleren Parcours in 15 Metern Höhe, zur Auswahl. Unsere ganze Gruppe hatte während der 3,5- stündigen Kletterzeit einen Heidenspaß und wer dem anderen zufrotzelte, dass dieser ja gar nicht von der Stelle käme, blieb nachher an der selben Stelle hängen...auch unsere drei „Kleinen“ kraxelten mit wachsender Begeisterung durch den Kletterwald. Unsere Kletterzeit war im Nu vorüber und so begaben wir uns auf den Weg zurück Richtung Hütte – nicht ohne vorher noch die drei Untermeitinger Gäste, Patrick und Jürgen, samt seiner Tochter Franziska, „aufzugabeln“, welche noch nachkommen wollten. Zurück auf der Hütte wurden wir schon von Tobias und Robert empfangen. Nach dem sich alle geduscht hatten, versammelten wir uns um den Esstisch, wo bald darauf riesige Mengen Kässpatzen mit Zwiebeln und Salat die hungrigen Mägen füllten. Nach dieser leckeren Mahlzeit wurde ein Spieleabend, unter anderem mit dem inzwischen zur Tradition gewordenem Hüttenspiel „Nacht in Palermo“, bis open end eingeläutet.
Der nächste Morgen (für ein oder zwei eventuell noch derselbe) brach an. Die meisten schliefen noch friedlich und ahnungslos in ihren Schlafsäcken, da erscholl urplötzlich ein lautes TRRÖÖÖÖT! Mit einem Satz waren (fast) alle auf den Beinen. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass es halb sieben war – Zeit für`s Frühstück, denn heute stand eine etwas längere Tour auf den Hohen Ifen (2229 m) auf dem Plan. Bald ging`s auch schon los. Nach knapp einer Stunde Fahrt erreichten wir die Talstation der Bergbahn, mit welcher wir bis zur mittleren Station fuhren. Von dort schlossen wir uns der Völkerwanderung an, die bei warmem und sonnigem Wetter dem Gipfel zustrebte, um das Alpenpanorama zu bewundern. Der Weg führte uns steil bergauf und während die Jüngeren zügig voran liefen, kamen die Älteren mit den Kleinen in etwas weniger hastigem Tempo nach. Nach ca. 1,5 Stunden Wanderung kamen wir bei der Bergstation an, wo wir beschlossen, eine Rast einzulegen und das Gottesackerplateau auf etwa 2000 Metern Höhe, welches sich über eine Fläche von mehreren Quadratkilometern erstreckt, zu bestaunen. Als wir auf den dortigen Felsen einige Schneeflecken ausmachten, ließen ein paar von uns es sich nicht nehmen, eine kleine Schneeballschlacht zu veranstalten...bis wir erfuhren, dass es gar nicht mal so ungefährlich ist, auf diesen Felsen herumzutoben, da diese sehr brüchig sind und man sich schnell unbeabsichtigt einige Meter tiefer wiederfinden kann. Nach der Rast wagten wir den Anstieg zum Gipfel. Der Weg führte uns über ein Geröllfeld. Um zu diesem Weg zu gelangen, musste man wieder einige Meter absteigen, was einigen Wanderern anscheinend zu anstrengend war – sie schlugen sich abseits des Weges oberhalb von uns querfeldein durch das Geröllfeld, wobei sie aber deutlich langsamer vorankamen als wir...tja, Wege haben eben ihre Vorteile...etwas unterhalb des Gipfels wurde der Weg etwas komplizierter: er war mit einem Drahtseil gesichert und sah steil aus, so als müsste man stellenweise ein bisschen klettern. Zudem lagen rutschige Schneereste auf dem Weg, so dass Robert sich bereiterklärte, mit den Kleinen zur mittleren Station zurückzugehen, währen wir anderen dem Weg folgten. Eine halbe Stunde später waren wir am Gipfelkreuz angelangt, machten Pause und wurden mit einem fabelhaften Ausblick auf das Alpenpanorama für unsere Mühen belohnt. Nach dem einige Zeit später der schwierigste Teil des Abstiegs geschafft war, wurden drei junge Leute übermütig und liefen in etwas zügigerem Tempo der Bahnstation entgegen, wo sie bereits erwartet wurden und sich ein Eis bzw. ein Bier genehmigten. Als die anderen auch eingetroffen waren, machte man sich gemeinsam auf den Rückweg.
Man sollte meinen, dass man nach einer solchen Tour einigermaßen erschöpft ist, aber nein, sechs Leute hatten immer noch nicht genug. Ein naheliegender kleiner Wasserfall hatte sie gereizt und so schnappten sich Jana, Lydia, Nico, Patrick, Tobias und Thomas ihre Doboks (=Kampfanzüge) und machten sich auf den Weg zum Wasserfall. Dort angelangt wateten sie in ihren Anzügen in das wirklich saukalte Wasser. Sie wollten es sich nicht nehmen lassen, sich auch unter den Wasserfall zu stellen und ein paar Fotos zu machen. Also: reinwaten...sich untendrunter stellen...angesichts der Kälte tief einatmen und...brüllen!! Nach und nach begaben sich alle unter den Wasserfall (die animalischen Ergebnisse dieser Aktion sind auf der Homepage zu bestaunen). Nach diesem erfrischenden Bad ging`s zurück zur Hütte, wo sich die meisten eine warme Dusche gönnten. Bald darauf gab es ein – mal wieder – vorzügliches Abendessen: Steaks vom Grill mit Krautsalat! Genau das Richtige. Nach dem Essen spielten die Jüngeren noch verstecken in der Finsternis, während es sich die Älteren um das inzwischen entzündete Lagerfeuer herum gemütlich machten. Nach dem das Feuer verglüht war, spielten die Einen noch einige Runden Schafkopf, während die Anderen sich zum schlafen zurückzogen.
Einige Stunden später wurden wir wieder durch Thomas` Tröte geweckt – der letzte Tag auf der Hütte war angebrochen. Nach dem Frühstück war das Saubermachen der Hütte angesagt. Schon gegen elf waren wir damit fertig. Noch ein paar Fotos vor der Hütte und wir traten die Heimreise an. Zurück in Schwabmünchen versammelten wir uns noch zu gemütlicher Runde im Sportlerheim und ließen das Hüttenwochenende noch einmal Revue passieren. Auch wenn wir dieses mal nur insgesamt 14 Leute waren – oder gerade deshalb? – war es ein erstklassiges Erlebnis.