Mords Stimmung beim 29. Hörnerschlittenrennen in Pfronten Kappel

Pfronten/Kappel Am Faschingssamstag war es wieder soweit, pünktlich um 12 Uhr wurde das 29 Schalenggarrennen eröffnet.

Vorne weg die „Himmlischen“ – der katholische und der evangelische Pfarrer.

Schalengge Rennen 2013

Das Wetter konnte (fast) nicht besser sein. Es war zwar kalt aber dafür sonnig, zumindest bis gegen 16 Uhr als dann dicke Schneeflocken vom Himmel fielen und alles und jeden weiß einhüllte, aber das konnte er Stimmung der gut 5000 Zuschauer und der 197 gemeldeten Teams nichts anhaben. Sehr erfreulich war, dass auch dieses Mal wieder sehr viele Zuschauer und Fans vom Lechfeld und dem Augsburger Land mit vor der Partie waren um die fünf Schlitten der Menkinger Holzwurmhörner aber auch den einen aus Untermeitingen bei ihrer rasanten Fahrt zu unterstützen.

Als erster musste, mit der Starnummer 26 Werner Koch und Rainer Berger das Team fünf der Schwabmünchner ran. Zwei welche zwar schon die eine oder andere Erfahrung mit der Strecke hatten, aber noch nie zusammen unterwegs waren. Und dennoch legten Sie mit 1:19,33 Minuten eine ansehnliche Zeit vor und erzielen dafür Platz 109. Als zweites startete das Team vier mit der Startnummer 41, Guido Schnetzer und Christian Geißenberger dran. Leider lief es für die beiden nicht so ganz gut und sie erreichten mit 1:46,16 Minuten „nur“ den 151 Platz. Die Nummer 76 hatten als Team drei Hubert Amman und Peter Feldmeier. Und die beiden legten gleich richtig los, Peter schob wie verrückt an und so konnten sie gleich von Beginn an auf Angriff fahren und brauchten nur 1:14,98 Minuten was ihnen letztlich Platz 93 einbrachte. Aber es waren ja noch zwei weitere „Schwergewichte“ in „Lauerstellung“. Gleich nach Hubert und Peter gingen Günther Schuler und Thomas Heiß mit der Startnummer 77 als Team eins ins Rennen. Die Devise war klar: Schneller als die vorherigen drei Teams zu sein und dann auch noch genügend Vorsprung auf das folgend Team zu haben. Und so hieß es „ran an die Bouletten“! Auch Thomas schob was das Zeug hielt und bremste erst kurz vor der 90 Grad Kurve mit – geschafft, ohne anzuecken herum, auch der Sprung tadellos. Günther hielt den Schalenggar voll auf Kurs, was sich nicht nur bis dahin und im „Schussstück“ bestens auszahlte. Doch was war das plötzlich, kurz vor der „S-Kurve“ verloren die beiden plötzlich an Speed und kamen fast zum Stehen, aber eben nur fast. Jetzt noch der Schlusssprung und dann das Zielgefälle. – Geschafft, aber mit welcher Zeit? 1:08,59 Minuten würde es reichen? Zumindest war es am Ende Platz 56. Was aber macht das letzte Paar? Mit der Nummer 97 griffen nun Siegfried Erhart und Konrad Heiß als Team zwei in das Geschehen ein. Beider verfügen bereits über einige Erfahrung, gerade der Siggi, das „Urgestein“ mit immerhin schon mindestens 15 Jahren Rennerfahrung. Obwohl beiden ebenfalls noch nie miteinander fuhren ging der Zauber los. Die beiden legten eine der maßen rasanten Start hin, dass es die anderen Teams gleich mal fror. Die Bretterwand mit der 90 Grad Kurve – kein Problem und weiter mit einem „Affenzahn“ in Richtung Sprung. Und grandios, doch was war das? Konrad schaut sich nervös um kein Siggi mehr da, einfach weg, futsch, da ertönt auf einmal eine Stimme wie aus dem Nichts: „Du Konny i flag fei unterm Schlitten“! Siegfried hatte es bei der Landung nach dem Sprung unter den Schalenggar gezogen und da hing er nun, konnte sich nicht befreien und hoffte dass der Hornschlitten doch möglichst bald in die Schneewand fahren würde, damit ihn der Konny wieder raushelfen kann. Doch nichts dergleichen Siggi musste sich gut 50 bis 70 Meter unter dem Gefährt mitschleifen lassen bevor es dann soweit war und er sich in den Schnee verbeißen konnte. Wertvolle Zeit verstrich bis die Beiden wieder volle Fahrt aufnehmen konnten. Leider konnten sie durch dieses dumme Missgeschick die anderen Schlittenteams aus Schwabmünchen mit ihrer Zeit von 1:19,47 Minuten nicht mehr einholen. Und dennoch ohne dieses Malheur wäre wahrscheinlich ein Zeit von knapp unter oder knapp über einer Minute drin gewesen. Die Plätze wurden immer höher und noch immer nicht die Namen der beiden. Da erschallte es durch die Lautsprecher: „Die Nächste erhalten mit Platz 111 wieder einen Pokal. Und der geht an die Menkinger Holzwurmhörner mit Siegfried Erhart und Konrad Heiß“. Die Freude war riesig ein Pokal, klein aber ein Pokal, und wer kann das schon so einfach von sich behaupten, er habe einen Pokal beim Schalenggarrennen gewonnen, - da gibt es nicht so viele und in Schwabmünchen jetzt erst zwei. Damals waren es Hubert und Peter, die hatten den Pokal für „Letzter“ bekommen, weil sie damals leider ihren Schlitten, an der Bretterwand total zerlegten. Jetzt war es auch egal das Siggi und Konny den Günther und Thomas nicht „schlagen“ konnten und „nur“ 111 wurden – sie hatten ja jetzteinen Pokal und das wurde dem Team eins noch den ganzen Abend unter die Nase gerieben, - wir haben eine Pokal, ja gut ihr seid zwar schneller, aber was habt ihr? Ach ja, nix, aber wir, ja wir haben eine Pokal. Puh, das wird sicher noch eine ganze Weile jetzt so weiter gehen. Aber egal der Spaß und die Gaudi sind es wert. Mit der Nummer 172 wollten die „Untermeitinger“ wie sich das Team um Walter Huber und Oliver Grella nennen das Feld und Geschehen von hinten aufrollen. Doch leider unterliefen auch ihnen ein paar Fahrfehler und so reichte es am Ende mit einer Zeit von 2:02,14 Minuten nur zu Platz 156.

Doch was sagen schon die Platzierungen aus?

Nichts. Für alle Teams, zumindest für die vom Lechfeld, ob Schwabmünchen oder Untermeitingen, für sie alle geht nur ums dabei sein, um viel Spaß und eine riesen Portion Gaudi. Und eines ist jetzt schon klar. Nächstes Jahr heißt es am Faschingssamstag wieder: „Auf geht´s nach Pfronten Kappel zum 30. Schalenggar-Rennen – dem Jubiläumsrennen“.

Aber eines sollte an dieser Stelle auch nicht vergessen werden. Das ganze Dorf bzw. der ganze Ortsteil Kappel hilft für dieses Mega Event zusammen, unterstützt den Kappeler-Schalenggar Verein um die Vorsitzende Hanne Allgayer in allen Belange und trägt so zum Gelingen dieses Renne bei. Wo sieht man sonst noch so viel Einsatz, Hingabe und Ehrgeiz. Bleibt nur eines zu sagen: „Danke an den Ausrichter und alle fleißigen Helfer“.