Statt Gaudi und Show gab es Rennen ohne Schwung

Veränderte Bedingungen bremsten „Holzwurm-Hörner" aus

Schwabmünchen (rr). „Erstens kam es anders und zweitens als man denkt." Das stellten die beiden Schlit­tencrews aus Schwabmünchen, „die Holz­wurm-Hörner", bei einer Nachbesprechung zu Hause fest. Das Schalenggar-Rennen in Pfronten musste abgesagt und ein Einsatz im Kanton St. Gallen unter stark veränderten Bedingungen in Angriff genommen werden. Schließlich sollte die Schlitten-Soap des Bayerischen Fernsehens (wir berichteten) irgendwie ein Ende finden. Und wenn auch nur auf den beiden letzten Plätzen.

„Diese Veranstaltung war nicht für unsere Schlitten gemacht", meinte Günther Schuler mit Blick auf die Konkurrenz beim Ausweich­termin in der Schweiz. „Die Schlitten waren eher Sportgeräte als historische Fahrzeuge." Auch wenn nicht nur die Teams auf Dreierbe­setzung, sondern auch die Taktik umgestellt werden musste, man nahm die veränderten Bedingungen an. Statt zu einer Gaudiveran­staltung mussten die Schwabmünchner zu ei­nem harten Sportrennen antreten.

Nicht sehr hoffnungsvoll auf gute Zeiten und Platzierungen gingen die beiden frisch zu­sammengewürfelten Holzwurmhörner-Crews an den sonnigen Start in 1350 Metern Höhe, der streckenweise ohne Gefalle war. „Unsere Anschieber mussten alle Kraft aufwenden, um die schweren Schlitten mit Besatzung über die 200 Meter im Laufen zu halten", meinte Sieg­fried Erhard, der sich zusätzlich über den sul­zigen Schnee ärgerte. Dann nahmen die Men-kinger doch noch etwas Fahrt auf.

Im Ziel war aber trotzdem allen klar: „Hier wurde kein Blumentopf gewonnen, wohl aber die Sympathie des Publikums. Wir wurden als einziges ausländisches Team kräftig angefeu­ert und bestaunt", erinnert sich Thomas Heiß. Die Fahrzeit der Mannschaften mit 1:15:92 Minuten für Schlitten l (Günther Schuler, Hubert Ammann, Thomas Heiß) und 1:25:79 Minuten für Schlitten II (Siegfried Erhard, Manuel Wiedemann und Norman Frühholz) ließen nichts anderes zu als die Plätze neun und elf, also ganz am Ende der Dreisitzer-Ka­tegorie.

Doch das konnte der ganzen Gaudi keinen Abbruch tun. Die zünftige „Siegesfeier" und die Siegerehrung, bei der die Schwabmünch­ner trotz ihrer hinteren Plätze als urige Teams im Mittelpunkt standen, waren das tolle Erlebnis wert.

Für nächstes Jahr haben sich die Menkinger Jungs fest vorgenommen, die Schweizer Eid­genossen nach Pfronten-Kappel einzuladen. „Mal sehen, wer dann die Nase vorn hat", meinte Günther Schuler.