Allkampf-Jitsu - Der Weg ist das Ziel

Autor: Ulrich Geißler
6. Dan Allkampf-Jitsu

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im Allkampf-Jitsu





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Und nun einige Worte zur Durchführung.

Wie überall im Allkampf-Jitsu, so ist auch hier Präzision alles; Präzision, die nur durch langes Üben erworben werden kann. Vorne und etwas seitlich am Hals fühlt man rechts und links die Pulsation des Kopfschlagader; diese muß in der Höhe des Schildknorpels des Kehlkopfes oder knapp darüber getroffen werden. Was geübt werden muß, ist außer der Zielsicherheit die Kürze der Schlagdurchführung. Der Cartissinus spricht desto stärker an, je steiler die Erregungskurve ansteigt, d.h. je federnder, je kürzer der Schlag angetragen wird. Ob man den Sinusreflex durch einen Handkantenschlag oder durch Fingerspitzenstoß auslöst, hängt vom freien Ermessen, aber auch von der Position zum Gegner ab. Schlägt man mit der Handkante gegen die Halsseite, so wird die Wirkung durch eine Gegenregulation des Carotissinus der anderen Seite etwas gedämpft. Daraus folgt, daß der gleichzeitige Fingerspitzenstoß gegen beide Halsseiten den Handkantenschlag an Wirkung noch übertrifft. Die Schlagwirkung ist etwas geringer, wenn der Schlag erwartet wurde, wie es beim Training der Fall ist. Nicht unerwähnt möchten wir lassen, daß es auch bei plötzlich angezogenen Würgegriffen zu einer Erregung des Carotissinus kommt, was Bewußtlosigkeit oder Tod zur Folge haben kann. Wenn auch ein Schlag mäßiger Härte im allgemeinen nur Bewußtlosigkeit hervorruft, also nicht so lebensbedrohend ist, wie man vielfach annimmt, so gibt es leider doch kein sicheres Rezept, wie fest man schlagen darf, ohne den Gegner zu töten. Die Empfindlichkeit ist erheblich, aber doch verschieden, und es muß dem Durchführenden anheimgestellt bleiben, die Robustheit seines Gegners richtig einzuschätzen.

Der Bruch des Kehlkopfes

Der Kehlkopf, das obere, etwas 6 cm lange Ende des Luftröhre, welches den Stimmapparat birgt, besteht in seinem skelettösen Anteil überwiegend aus Knorpelgewebe des hyalinen und des elastischen Typs. Zwischen dem 20. und dem 30. Lebensjahr beginnen die Kehlkopfknorpel teilweise zu verknöchern, ein Vorgang, der begleitet ist von einer Minderung des Elastizität und einer Erhöhung der Bruchgefahr. Im Inneren des Kehlkopfes befindet sich ein Hohlkörper aus elastischer Substanz von der Form eines verkehrten, seitlich plattgedrückten Trichters, der sogenannten Conus elasticus. Wird nun durch einen Atemi das Knorpelgerüst gebrochen, so fällt der Kehlkopf infolge des Zuges des Conus elasticus in sich zusammen, was Erstickung zur Folge hat. In diesem Fall wird als Maßnahme der ersten Hilfe die Koniotomie durchgeführt, eine Notoperation, die darin besteht, daß man durch einen mit der quergestellten Klinge zwischen Schild- und Ringknorpel des Kehlkopfes geführten Messerstich einen Luftzutritt (ärztliche Maßnahme) schafft, der mit einem Röhrchen offengehalten werden muß.

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