Nach jahrelanger „Abstinenz“ bei großen Meisterschaften wie Süddeutsche-, Deutsche- und internationale Deutsche-Meisterschaften im traditionellen Taekwondo wagten sich dieSportler/innen vom TSV Schwabmünchen bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften an den Start und fuhren nach Bad Kissingen zu diesem großen Event.
Das Teilnehmerfeld war mit weit über 570 Starter/innen aus knapp 50 Sportschulen und Vereinen riesig und unter ihnen erstmals auch wieder 12 Kampfsportler/innen des TSV Schwabmünchen aus der Abteilung Taekwondo / Allkampf. Die Stimmung bei den Sportler/innen und das gesamte Ambiente waren einmalig. Man traf auch wieder „alte Bekannte“ und tauschte auch sofort wieder Erinnerungen aus oder knüpfte neue Freundschaften. Gestartet wurde pünktlich um 10 Uhr morgens auf insgesamt acht Wettkampfflächen. Die Menkinger Sportler/innen gingen insgesamt 29 mal an den Start. Darunter 23 Einzel- und sechsmal Synchron- bzw. im Teamwettbewerbe. Das Minimalziel war eine gute Platzierung im oberen Drittel einer jeden Kategorie. Doch die Erwartungen sollten übertroffen werden und es wurden sensationelle Ergebnisse eingefahren, von welchen keiner hatte zu träumen gewagt hatte. Sicher, man war nun schon seit einigen Jahren auf keiner so großen Meisterschaft mehr, wie dieser. Jedoch hatte man auch nicht geschlafen, sondern trainierte, trainierte und trainierte nochmals, um wieder eine solch schlagkräftige Truppe zusammen zu stellen können. Man wollte aber auch nicht zu früh auf solche Events fahren um nicht die eigenen Leute zu verheizen. Jetzt aber war es soweit, ein jeder bzw. eine jede wollte wissen wo er oder sie steht.
Die einzelnen Kategorien waren stark besetzt. Doch irgendwie hatte jeder der Schwabmünchner/innen das Gefühl „das ist unser Tag“. Und wahrlich er sollte es auch werden, denn die Ergebnisse die jeder Einzelne von ihnen erreichte waren alles andere als nur traumhaft, sie waren gigantisch. Mit einer so riesigen Portion an Selbstvertrauen ging ein jeder an den Start. Was folgen sollte, daran hatte im Vorfeld wohl kaum einer gedacht.
Die erste Starterin der Menkinger, an diesem Tag, war Jana Heiß. Sie startete zunächst in der Kategorie Hardstyle-Formen und das auch gleich als erste Läuferin in ihrer Klasse. Beim Aufruf dieser Klasse war schon noch etwas Nervosität zu spüren, doch als Jana die Wettkampffläche betrat war diese wie weggeflogen. Jana legte gleich zu Beginn eine Form hin, die lange Zeit nach vergleichbarem suchte. Letztlich konnte sie nur eine einzige Sportlerin mit nur 0,3 Punkten überholen. Das machte noch mehr Mut und spornte alle anderen Schwabmünchner Sportler/innen an, ihr es gleich zu tun. Und so prasselten ein ums andere Mal die Platzierungen auf dem Siegerpodest wie ein „warmer Regen“ auf die TSV-ler nieder. Doch das Highlight sollte noch folgen. In der Klasse Mädchen 13 – 15 Jahre gingen mit Aylin Albayrak, Janina Heyking und Jana Heiß gleich drei Schwabmünchnerinnen an den Start. Die Hoffnungen dass eine der Drei auf einen Podestplatz laufen würde waren groß. Was folgen sollte lässt sich nicht so einfach in Worte fassen. Denn es blieb nicht bei einer oder zwei, nein die drei Mädels ließen der Konkurrenz auch nicht den Hauch einer Chance, machten sozusagen die Plätze eins bis drei unter sich aus und verwiesen ihre Gegnerinnen mit Abstand auf die Ränge hinter dem Siegertreppchen. So zogen sich die Platzierungen der Schwabmünchner durch alle Kategorien in welche sie an den Start gingen, ob in den Einzelformen, der Hardstylform, dem Bruchtest, den Synchronformen oder in der Teamwertung. Egal wo es stand fast immer ein Menkinger Athlet auf dem Siegerpodest.
Aber auch in der Kategorie Synchron-Hyong gab es eine absolute Überraschung. Den auch hier waren gleich drei Mannschaften der Menkinger Jugend vertreten und traten gegeneinander an. In dieser Klasse gab es keine Trennung nach Gürtel, Alter und Geschlecht sondern nur in Kinder, Jugend oder Erwachsene. Und auch hier distanzierten sich die TSV-ler klar von den anderen Mannschaften und machten die Plätze eins bis drei wieder unter sich aus.
Jhovaldy Thiele (Gelbgurt) 1. Platz Hyong (FKS 14), 1. Platz Bruchtest (BT 10); Jana Heiß (Rotgurt) 1. Platz Hyong (FKS 13), 2. Platz Hardstyle –Form (FHS 13) 4. Platz Bruchtest (BT 9); Sarah Büttner (Grünblaugurt) 1. Platz Bruchtest (BT 8), 2. Platz Hyong (FKS 8); Lisa Leiter (Gelbgurt) 1. Platz Hyong (FKS 8), 2. Platz Bruchtest (BT 8); Aylin Albayrak (Blaurotgurt) 1. Platz Bruchtest (BT 9), 3. Platz Hyong (FHS 13); Janina Heyking (Blaurotgurt) 2. Platz Hyong (FKS 13), 2. Platz Bruchtest (BT 9); Raphael Götzfried (Gelbgrüngurt) 2. Platz Hyong (FKS 14), 3. Platz Bruchtest (BT 10); Hannah Müller (Orangegurt) 2. Platz realistische Selbstverteidigung (RSV 3); Anton Erward (Blaurotgurt) 2. Platz Hyong (FKS 15), 5. Platz Bruchtest (BT 11); Milena Rohleder (Grüngurt) 2. Platz Bruchtest (BT 3), 6. Platz Hyong (FKS 4); Annika Starzinsky (Gelbgurt) 3. Platz Hyong (FKS 2), 3. Platz Bruchtest (BT 2); Cornelia Hauth (Orangegurt) 3. Platz realistische Selbstverteidigung (RSV 3).
Die Bilanz der Kampfsportler des TSV Schwabmünchen kann sich richtig gurt sehen lassen: Achtmal erster Platz und damit internationale/r Deutscher-Meister/in; zehnmal internationale/r Deutscher-Vizemeister/in; Sechsmal dritter Platz; Einmal vierter Platz; Zweimal fünfter und zweimal sechster Platz.
Aber damit noch nicht genug. Denn alle erst,- zweit- und dritt Platzierten qualifizierten sich für die Word-Budo-Games im kanadischen Toronto. Bleibt am Ende aber dennoch ein kleiner Wermutstropfen: Leider ist Toronto nun mal nicht wirklich nahe und ein Start würde mehrere Tausend Euro pro Person kosten und das ist dem TSV Schwabmünchen und der Abteilung oder gar dem einzelnen Sportler viel zu viel Geld und somit nicht finanzierbar. Aber wer weiß vielleicht findet sich ja irgendwann ein Sponsor der die eine oder den anderen Sportler in dieser Weise unterstützt. Eines aber ist sicher, die Trainer, die Abteilung, der TSV und vor allem die Sportler/innen selbst, sind zu Recht mächtig stolz auf diesen grandiosen Erfolg.