Allkampf-Jitsu - Der Weg ist das Ziel

Autor: Ulrich Geißler
6. Dan Allkampf-Jitsu

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Lehrer und Schüler

Alle Ausübenden des Allkampf-Jitsu befinden sich, unabhängig von ihrem Grad, auf dem gleichen Weg (Do). Je nach Veranlagung sowie Dauer und Intensität ihrer Ausbildung sind sie jedoch unterschiedlich vorangeschritten. Es entsteht somit eine natürliche Hierarchie, in der die Stellung des einzelnen allein aus seinen Erfahrungen und der Kraft seiner Persönlichkeit erwächst. Die Menschen in den westlichen Ländern neigen dazu, allein auf die Stärke und Unfehlbarkeit ihrer Ratio zu vertrauen. Sie sind diskutier- und kritikfreudig, häufig auch im Konsumdenken verhaftet. Die Forderung nach widerspruchsloser Nachahmung der vom Lehrer vorgeführten Techniken, die bei der Erforschung des Einfachen über lange Zeit geforderte Ausdauer und das geduldige Warten auf die intuitive Erfahrung verwirren sie. Sie fühlen sich dabei durch ihrer lebenslang bewährten Mittel beraubt und in der Entwicklung behindert. Die Bindung an einen Lehrer wird als Aufgabe oder zumindest Einschränkung der persönlichen Freiheit empfunden und daher abgelehnt.
Ein Punkt, den viele gern überlesen, der aber gerade für den Kampfsport essentiell ist. Denn hier zeigt sich, wer verstanden hat, um was es geht. Es geht hier weder um Befehle noch um Tradition, sondern um Vertrauen und Treue. Jeder Schüler sollte Spaß am Sport haben und dankbar sein,daß es jemanden gibt, der ihn beim Erlernen dieses Sportes unterstützt. Der Lehrer opfert Zeit, bringt Geduld auf und zeigt die wesentlichen Aspekte der Kampfkunst. Was aber noch viel wichtiger ist, er gibt jedem Schüler etwas von sich selbst. Man kann es in gewisser Weise mit der Erziehung der eigenen Kinder vergleichen. Man freut sich an jedem Fortschritt, den der Schüler macht, erlebt jede Niederlage mit, zeigt zum tausendsten Mal die gleiche Technik, damit sie endlich verstanden wird und sieht, welche Erfolge erzielt werden.

Lehren ist wie das Leben, mal geht es auf, mal ab,
die Hauptsache man gibt nicht auf.

Der Kampfsport verändert jeden Menschen. Dem einen gibt er Selbstvertrauen, dem anderen Spaß oder eine andere Lebenseinstellung und ein sicheres Verhalten. Jeder Lehrer investiert dabei auch einen Teil von sich selbst.
Von den Schülern wird erwartet, daß sie sich mit Eifer, aber auch mit Geduld in die Sache stürzen und auch dem Lehrer Respekt erweisen. Dies fällt um so schwerer, je länger man dabei ist. Insbesondere Schüler, die meinen, daß sie schon gut genug seien, stellen für den Lehrer eine persönliche Enttäuschung dar, an der er vielleicht selbst nicht ganz unschuldig ist.

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